Der Sportclub Bielefeld 04/26 entstand 1972 durch die Fusion der beiden Vereine TUS 04 Bielefeld-Sudbrack und SV Grün-Weiß von 1926.

 

 

Die Gründungsphase

Wir schreiben das Jahr 1904: In Bielefeld werden das Rathaus und das Stadttheater von Oberbürgermeister Gerhard Bunnemann eröffnet. Im gleichen Jahr, am 23. Oktober,  gründen 20 turnbegeisterte Männer in Sudbrack, einem Dorf vor den Toren der Stadt, den Verein „Frisch-Auf-Sudbrack“. An der Spitze steht Wilhelm Schmidt.

 

Gleichzeitig hält eine Sportart bei Frisch Auf ihren Einzug, die zunächst auf Ablehnung und Spott stößt, jedoch von England her ihren Siegeszug über den Kontinent antritt: Der Fußball. Die Premiere der Kicker von „Schwarz-Gelb-Sudbrack“, wie sie sich zunächst nannten, endet auf dem Sportplatz Feuerholz mit einem Sieg über „Vorwärts“, und fortan etabliert sich im Verein schnell das Spiel mit der runden Lederkugel. Im ersten Jahr steigt die Zahl der Mitglieder von 20 auf 105.

 

Allen Vorurteilen zum Trotz wird bereits im Jahre 1910 die Domäne der Männer durchbrochen, und die Frauen gründen ihre eigene Turnabteilung.

 

Einige Jahre später, im Jahr 1923, wird mit der Handball-Abteilung ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Vereins gelegt.

 

Das Jahr 1926, genau der 21. Mai,  ist der Geburtstag des SV Grün-Weiß, ein Datum, mit dem die Geschichte zweier Nachbarn beginnt. Unter der Leitung von Walter Wörmann, Paul Oelmann und Arthur Nicolas nimmt die Fußballabteilung  den Spielbetrieb auf. Bald darauf entsteht an der Schwarzkopfstraße, auf dem heutigen Miele-Gelände, ein Sportplatz in Eigenleistung, der am 8. August 1930 eingeweiht wird.

 

Das Jahr 1933 bringt durch die Verbote der Arbeiter-Turn- und Sportbewegung im Zuge der politischen Umwälzung viele Veränderungen. Während Frisch Auf Sudbrack aufgelöst werden muß, darf der SV Grün-Weiß weiter existieren. Das führt zum verständlichen Wechsel vieler Mitglieder.

 

 

Neuaufbau nach dem 2. Weltkrieg

 

Deutschland liegt in Schutt und Asche, doch wurde aus den Trümmern rasch „neues Leben“ geboren. Als Nachkomme von Frisch Auf Sudbrack führen Gustav Spilker, Robert Hokamp und Martin Grützmacher (Vorsitzender bis 1961) die Turn- und Sportvereinigung von 1904, den TUS 04, in neue sportliche Bahnen.

 

Im  Jahre 1945 kommt beim SV Grün-Weiß neben dem Fußball Tischtennis dazu. Mit Georg Damm steht nun ein Mann an der Spitze, der die Geschicke des Vereins und das sportliche Leben über 25 Jahre führt. 

 

1949: Der TUS 04 erwirbt ein Grundstück in Hörste/Lippe, ein Zeichen für einen neuen Aufschwung. Aus einem alten Barackenbau wird über Jahre durch viel Eigenarbeit ein schmuckes Freizeitheim geschaffen.

 

 

Die Fusion am 21. Juni 1972

 

Mit diesem Datum beginnt für beide Vereine eine neue gesellschaftliche und sportliche Ära. Mit großer Mehrheit folgen die Mitglieder beider Vereine in getrennten Abstimmungen den ursprünglichen Vorschlägen von Karl-Heinz Hodes (TUS 04) und Werner Leimkühler (Grün-Weiß) und stimmen für die Fusion.  An diesem Tag entsteht der Sportclub Bielefeld 04/26 e.V., oder SCB 04/26, wie er fortan liebevoll genannt wird. Den Vorstand bilden Heinz Horstmannshoff und Georg Damm.

 

Für Bielefeld ist diese Fusion ein sporthistorisches Ereignis. Mit dem Zusammenschluß existiert ein Verein, der aufgrund seines hohen sportlichen und gesellschaftlichen Stellenwertes Akzente in der kontinuierlichen Breitensportarbeit setzt.

 

 

Kooperation mit dem TUS Jöllenbeck

 

Im Jahre 1997 startet eine Handball-Spielgemeinschaft unter dem Namen

TUS 97 Bielefeld/Jöllenbeck mit dem Ziel, im Bielefelder Norden attraktiven Sport in einer hohen Spielklasse bieten zu können. Daß auch diese Kooperation zum Erfolg geführt hat, zeigt einerseits die Zahl der Mannschaften und andererseits das Liganiveau der einzelnen Mannschaften.

 

 

Auszeichnungen

 

Ein Sprung in die Neuzeit: Für seine kontinuierliche Breitensportarbeit erhält der SCB 04/26 auch den mit 1.000,-- Euro dotierten Breitensport-Ehrenpreis der Stadt Bielefeld. Zu diesem Zeitpunkt gehören, neben den Klassikern Fußball, Handball, Tischtennis und Damen-Gymnastik, auch neue Sportarten wie Kindersport, NordicWalking, Fahrradfahren und Rücken-Fitness zu den sportlichen Angeboten. Apropos Auszeichnungen: Für das im Jahre 2008 aufgenommene Angebot Rücken-Fitness mit einer erfahrenen Sportwissenschaftlerin, die auch die Rückenschullehrer-Lizenz besitzt, hat der Sportclub Bielefeld bereits zum wiederholten Mal den Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT erhalten. Mit der Zertifizierung würdigt der Deutsche Olympische SportBund den organisierten Sport für besondere präventive und gesundheitsfördende Sport- und Bewegungsangebote in Sportvereinen.

 

 

Die Bedeutung im gesellschaftlichen Bereich

 

Neben dem sportlichen Engagement, ganz besonders im Nachwuchsbereich,  was auch in der Gründung eines Fördervereins  seinen Niederschlag findet,

hat der SCB 04/26 den Anstoß für neue Aktivitäten im Stadtteil Sudbrack/Gellershagen gegeben. Parallel dazu entstand die Interessengemeinschaft der Geschäftsleute mit dem Namen Wir für Sudbrack/Gellershagen e.V.. Gemeinsam, unter Einbeziehung der Baugesellschaft SUDBRACK mbH, entstand in dieser Veranstaltergemeinschaft die Idee des Sudbracker Adventsmarktes, des Sudbracker Dixieland-Frühschoppens  und des Konzertes Klassik am Meierteich. Ein weiteres Kind dieser Gemeinschaft ist die  neue Sudbrack-Brücke am Meierteich. Die niemals endende Geschichte wurde nach 18 Monaten doch noch Wirklichkeit.

 

Kooperationen mit den beiden Kindertagesstätten, Lydia und Christ-König, sowie den beiden Grundschulen, Sudbrackschule und Eichendorffschule, runden das Engagement des mit mehr als 900 Mitgliedern zu den Großen gehörenden Vereins ab.

 

 

Günter Dammann

Februar 2014